Transition Bamberg

Nico Paech: Wege in eine klimaverträgliche Wirtschaft

Datum: Do, 22.02.2018
Zeit: 18:30 Uhr
Ort: Uni Bayreuth, RW1, Hörsaal H24

Vortrag und Diskussion

Das Erreichen der Klimaziele von Paris kann nur gelingen, wenn wir uns dabei nicht nur auf den Energiesektor konzentrieren, sondern auch unser Konsum- und Mobilitätsverhalten, ja selbst unsere Ernährungsgewohnheiten auf den Prüfstand stellen. In diesem Zusammenhang muss auch unser auf Wachstum ausgerichtetes Wirtschaftssystem kritisch hinterfragt werden. Könnte „Grünes Wachstum“ die Lösung sein, oder ist auch dies nur eine Illusion? Sind unser hoher Lebensstandard und liebgewonnene Gewohnheiten wie Urlaubsreisen auch klimaverträglich zu haben? Oder wäre konsequenter Klimaschutz mit einem Rückfall in die Steinzeit verbunden?

Niko Paech ist ein wichtiger Vertreter der Postwachstumsökonomie und hat Ideen entwickelt, wie in einer globalisierten, wachstumsorientierten Welt, in der “die Märkte“ alles bestimmen, die Transformation hin zu einer klimaverträglichen Postwachstumsökonomie gelingen könnte. Dieser Weg beruht auf fünf Schritten, die sich auf einen „Wandel von Lebensstilen, Versorgungsmustern, Produktionsweisen und auf institutionelle Innovationen im Bereich des Umgangs mit Geld und Boden beziehen“ (Zitat Niko Paech).

Paech war von 2008 bis 2016 Professor am Lehrstuhl für Produktion und Umwelt an der Universität Oldenburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem im Bereich der Umweltökonomie, der Ökologischen Ökonomie und der Nachhaltigkeitsforschung. Paech ist ein Quer- und Vordenker, dessen Ideen bei vielen Vertretern der Wirtschaft anecken. Für die einen ist er, schreibt die ZEIT, „Ikone, weil er vordenkt, wie eine Welt ohne Wirtschaftswachstum funktionieren könnte: mit Menschen, die nur 20 Stunden in der Woche arbeiten, die weniger konsumieren, ihre Lebensmittel selbst anbauen und kaum noch reisen. Er lebt seine Vision so gut es geht vor, hat kein Auto, fliegt nicht, isst vegetarisch […]. Für viele klassische Ökonomen ist Paech dagegen ein Spinner. Einer, der sich mit seiner Radikalität in den Medien Gehör verschafft hat, dessen Vorstellungen sie aber für unrealistisch halten und dessen Methoden wissenschaftlichen Kriterien nicht genügen. Ein verkappter Aktivist, der den Leuten vorschreiben will, wie sie zu leben haben.“ (Die ZEIT, 23.3.2017)

Die Wachstumswirtschaft hat den Industriestaaten zwar hohen Wohlstand beschert, die Kehrseite ist jedoch der Raubbau an Ressourcen, die Zerstörung von Lebensraum sowie die Verschmutzung von Flüssen, Meeren und der Atmosphäre. Neue Ideen sind also gefragt. Die Diskussion über Alternativen ist wichtig. Eine gute Gelegenheit hierzu bietet sich am 22.2.2018, ab 18:30 Uhr im Hörsaal H24 (Gebäude RW1) der Universität Bayreuth.

Eine Veranstaltung des Klimaschutzmanagements des Landkreises Bayreuth mit Unterstützung der Abteilung Stadt- und Regionalentwicklung der Universität Bayreuth und des Evangelischen Bildungswerks Bayreuth, Bad Berneck, Pegnitz e.V.

Eintritt frei.